PK 23 Wie fühlt sich Depersonalisation an?

Die Empfindungen im Zusammenhang mit Depersonalisation können vielfältig sein und variieren von Person zu Person. Einige Beschreibungen von Menschen, die Depersonalisation erlebt haben, umfassen:

Gefühl der Unwirklichkeit: Betroffene können das Gefühl haben, dass die Welt um sie herum unrealistisch oder wie in einem Traum erscheint.

Entfremdung von sich selbst: Personen können das Gefühl haben, dass ihr Körper oder ihre Gedanken nicht zu ihnen gehören, als ob sie ihre eigene Identität verloren hätten.

Emotionslosigkeit: Es kann zu einer Abnahme oder Abwesenheit von Emotionen kommen, wodurch das Erleben von Freude, Trauer oder anderen Gefühlen beeinträchtigt wird.

Schwierigkeiten bei der Wahrnehmung der eigenen Handlungen: Betroffene können Schwierigkeiten haben, sich mit ihren eigenen Handlungen zu identifizieren oder sich daran zu erinnern.

Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) und spezifische dissoziative Therapieansätze können wirksam sein. Diese Therapieformen können dazu beitragen, negative Denkmuster zu identifizieren, Strategien zur Bewältigung von Stress zu entwickeln und die Wahrnehmung der Realität zu stabilisieren.

Spezifische dissoziative Therapieansätze sind auf die Behandlung von dissoziativen Störungen, zu denen auch Depersonalisation gehört, ausgerichtet. Hier sind einige Therapieansätze, die in der Arbeit mit dissoziativen Störungen verwendet werden:

  1. Dissoziative Identitätsstörung (DIS) spezifische Therapie: Bei Patienten mit DIS, auch bekannt als multiple Persönlichkeitsstörung, konzentriert sich die Therapie oft auf die Integration der verschiedenen Persönlichkeitszustände. Dies kann durch Techniken wie die Zusammenführung von Traumainhalten, die Förderung der Kommunikation zwischen den Persönlichkeitszuständen und die schrittweise Integration erfolgen.

  2. Ego-State-Therapie: Diese Therapieform konzentriert sich auf die verschiedenen „Ego-States“ oder Persönlichkeitsaspekte einer Person. Der Therapeut arbeitet daran, die unterschiedlichen Ego-States zu verstehen, ihre Funktionen zu klären und gegebenenfalls Integration oder Zusammenführung zu fördern.

  3. Sensorimotorische Psychotherapie: Diese Therapieansätze betonen die Verbindung zwischen körperlichen Empfindungen und emotionalen Zuständen. Patienten lernen, ihre Körperempfindungen zu erkennen und diese als Ressource für die Verarbeitung von Trauma zu nutzen.

  4. EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing): EMDR ist eine spezifische Form der Traumatherapie, die auf der Verarbeitung von belastenden Erlebnissen durch bilaterale Stimulation, oft durch Augenbewegungen, basiert. Diese Therapie kann auch bei dissoziativen Störungen eingesetzt werden, um traumatische Erlebnisse zu bearbeiten.

  5. Strukturierte Körpertherapie: Hier steht die Wahrnehmung und Integration von körperlichen Empfindungen im Vordergrund. Der Fokus liegt darauf, den Körper als Ressource für die Verarbeitung von Trauma zu nutzen.

  6. Narrative Expositionstherapie (NET): NET ist eine Form der Traumatherapie, die darauf abzielt, belastende Erlebnisse in der Lebensgeschichte des Patienten zu verarbeiten und zu integrieren.

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